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Kinder sitzen hinter historischen Schulbänken.

Bildungsprogramme für KiTas und Schulen

In unseren lehrplanorientierten Bildungsprogrammen setzen wir Schwerpunkte in den Bereichen sozialhistorische, technikhistorische und ästhetische Bildung. Die Schüler:innen erleben das denkmalgeschützte Industriedorf, das Glasmacherhandwerk und (zeitgenössische) Glaskunst aus verschiedenen Perspektiven. Alle Programme können mit altersgerechten Führungen und Gestaltungsanteilen kombiniert werden – sprechen Sie uns gerne an!

 

Erlebnisführung „Mit Feuer und Pfeife junior“

Klassen: letztes Kindergartenjahr und erste Klasse

Dauer: 60 Minuten plus Pausen

Teilnehmende: maximal 30, größere Gruppen werden geteilt

Kosten: 45 Euro 

Jeder nimmt es fast täglich zur Hand: ein Trinkglas! Aber wer weiß schon, wie es hergestellt wird? Wir laden Kinder zu einer Entdeckungsreise rund um unseren Glasturm ein. Dabei mischen wir ein Gemenge aus Sand, Kalk und Soda, erkunden den Glasturm und probieren Klappformen aus. Spätestens, wenn die Gruppe den Glasmachern bei der Arbeit zugeschaut hat, wissen alle, wie ein Glas gemacht wird.

Lerninhalte und -ziele: 

  • benötigte Ressourcen und Arbeitsabläufe manueller Glasherstellung kennenlernen
  • exemplarisch historischen Gebäude kennenlernen und deren Denkmalcharakter verstehen

Kompetenzen:

  • Orientierung im Raum und Erfassen verschiedener Bauformen
  • Erkenntnisse aus Hands-On Elementen ableiten

Erlebnisführung „Mit Feuer und Pfeife senior“

Klassen: 2 bis 4

Dauer: 90 Minuten plus Pausen

Teilnehmende: maximal 30, größere Gruppen werden geteilt

Kosten: 45 Euro 

Bei einer dialogischen Führung über das Gesamtgelände werden die Schüler:innen selbst aktiv – vom Kohlentransport bis zur Nachstellung des Alltagslebens in einem Arbeiterhaus werden verschiedene historische Lebens- und Arbeitsrealitäten auf der Glashütte thematisiert. Im Turmareal taucht die Gruppe dann in die Technikgeschichte ein und erlebt die Glasherstellung in der Schauproduktion live mit.

Lerninhalte & Anknüpfungspunkte Curricula:

  • erster Einblick in die Funktion von Museen als Kulturorten
  • benötigte Ressourcen und Arbeitsabläufe des zweiten Sektors am Beispiel manueller Glasherstellung
  • Verschiedenheit historischer Lebensrealitäten (darunter auch gesundheitliche Arbeitsbelastungen und Kinderarbeit)

Kompetenzen:

  • Orientierung auf unbekanntem Gelände und innerhalb verschiedener Baukörper exemplarisch historische Gebäuden kennenlernen und deren Denkmalcharakter verstehen
  • Erkenntnisse aus Hands-On Elementen ableiten
  • in einer dialogischen Führung die eigene Artikulationsfähigkeit vor der Gruppe ausbauen

Planungsbüro Gernheim junior

Klassen: 3 & 4

Dauer: 90 Minuten plus Pausen

Teilnehmende: maximal 30

Kosten: 45 Euro 

Wir schreiben das Jahr 1827 und ein Bremer Kaufmann möchte eine Glashütte bauen – wer könnte für ihn besser das richtige Grundstück auswählen als die Mitglieder des Planungsbüros Gernheim? Die Schüler:innen schlüpfen in die Rolle von Bau-Agent:innen, lernen bei einem Rundgang die nötigen geografischen Merkmale für eine Glashütte kennen und entscheiden sich am Ende auf Basis schematischer Kartenausschnitte für ein Bauareal. Werden sie die richtige Entscheidung treffen?

Lerninhalte & Anknüpfungspunkte Curricula:

  • benötigte Ressourcen und Infrastrukturen der frühindustriellen Glasproduktion und deren Bezug zur örtlichen Geografie
  • Gestaltung/Nutzung von größeren räumlichen Einheiten durch den Menschen (Raum und Mobilität)

Kompetenzen:

  • Orientierung mithilfe von Karten, Erkennen von Plänen als Abbildung der Wirklichkeit
  • Erarbeitung einer Fragestellung an verschiedenen Stationen und Zusammenführung der Ergebnisse
  • Orientierung auf unbekanntem Gelände, Sensibilisierung der räumlichen Wahrnehmung
  • Konsens- und Lösungsfindung im Team

Planungsbüro Gernheim senior

Klassen: 5 & 6

Dauer: 120 Minuten plus Pausen

Teilnehmende: maximal 30

Kosten: 65 Euro

Wir schreiben das Jahr 1827 und ein Bremer Kaufmann möchte eine Glashütte bauen – wer könnte ihm da besser das richtige Grundstück aussuchen als die Mitglieder des Planungsbüros Gernheim?! Die Schüler:innen schlüpfen in die Rolle von Bau-Agent:innen und recherchieren in kleinen Teams selbst auf dem Gelände: Welche Rohstoffe müssen in der Nähe einer Glashütte verfügbar sein? Wie viel Platz brauche ich für den Bau? Wie ernähre ich meine Arbeiterfamilien? Und wie sieht es mit Transportwegen aus?  Die Klasse entscheidet am Ende gemeinsam auf Basis geografischer Karten, welches Grundstück erworben werden soll – hoffentlich zur Zufriedenheit des Auftraggebers!

Lerninhalte und -ziele:

  • Benötigte Ressourcen und Infrastrukturen der frühindustriellen Glasproduktion und deren Bezug zur örtlichen Geografie und Verkehrsinfrastruktur (Grundverständnis industrieller Sandortfaktoren)
  • Produktionsabläufe im sekundären Sektor
  • Entwicklung ländlicher Räume hinsichtlich Nutzungsinteressen und Lebensgestaltung
  • Naturräume in ihrer Bedeutung für das Leben und Wirtschaften der Menschen beurteilen
  • Exemplarisches Einfühlen in historische Lebenswelten


Kompetenzen:

  • Lesen geografischer Karten und Abgleich mit gegebener Geländestruktur
  • Erkundungen im Nahraum unter einem vorgegebenen Aspekt
  • Präsentationsfähigkeit
  • Moderation von Abstimmungsprozessen in der Gruppe, gemeinsame Konsens- und Lösungsfindung

Ein Turm zur Glasherstellung

Klassen: 5 & 6

Dauer: 180 Minuten plus Pausen

Teilnehmende: maximal 30

Kosten: 95 Euro

Dieses Angebot rückt unseren Glasturm als einzigartiges Industriedenkmal exemplarisch in den Mittelpunkt. Die Schüler:innen setzen sich mit dem Zusammenhang zwischen dessen Konstruktion und Funktion auseinander und recherchieren dazu auf dem Gelände. Sie lernen verschiedene Arten architektonischer Konstruktion kennen und werden selbst zu Entwerfer:innen und Konstrukteur:innen.

Lerninhalte & Anknüpfungspunkte Curricula:

  • technische Grundlagen der manuellen Glasherstellung (Technik und Arbeitswelt/ Werkzeuge und Materialien)
  • strukturelle Folgen technischer Innovation am Beispiel Gernheims (Strukturen in räumlichen und zeitlichen Dimensionen, Raum als historische Ressource)
  • Zusammenhang zwischen Funktion, Konstruktion und Ästhetik (historischer) Gebäude am Beispiel des Glasturms (Bauwerke und Konstruktionen, Energie und Technik, Statik)


Kompetenzen:

  • Statische Grundlagen erkennen und ausprobieren, statische Rückschlüsse aus Konstruktionsversuchen ableiten
  • Raumerfahrungen ermöglichen und so räumliches Vorstellungsvermögen schulen
  • Im Team konstruieren und konsensuell Lösungsvorschläge erarbeiten

1 Tag – 6 Perspektiven: Menschen der Hütte

Klassen: 7 bis 10

Dauer: 180 Minuten plus Pausen

Teilnehmende: maximal 30

Kosten: 95 Euro

Fabrikantenfamilie, Glasmacher, Korbflechter, Arbeiterfrau – in Gernheim kamen im 19. Jahrhundert die verschiedensten Menschen zusammen und standen in hierarchischen Beziehungen zueinander. Die Schüler:innen recherchieren in Gruppen zu den Lebensrealitäten der verschiedenen Personengruppen. Welche Formen von Arbeit leistete jede:r von ihnen? In welchen Abhängigkeiten befanden sie sich und wie sah ihr Alltag aus? Durch das Erarbeiten schematischer Tagesabläufe und die Entwicklung kurzer Spielszenen werden Alltags- und Arbeitsgeschichte an einem konkreten Beispiel erfahrbar.

Lerninhalte & Anknüpfungspunkte Curricula:

  • personelle Strukturen und Hierarchien eines frühindustriellen Industriestandorts kennenlernen und in ihren Auswirkungen auf die Menschen vor Ort
  • Abhängigkeit der Lebensverhältnisse (im 19. Jahrhundert) von soziodemografischen Faktoren
  • verschiedene Formen der Arbeit und deren gesellschaftliche Bewertung und Verteilung (Erwerbsarbeit, Subsistenzarbeit, Hausarbeit, Familien-/ Care-Arbeit, Reproduktionsarbeit)
  • Arbeitsprozesse und Akteur:innen der Glasherstellung


Kompetenzen:

  • Reflexion der Abhängigkeit verschiedener Lebensrealitäten von soziodemografischen Faktoren. Bewusstsein historischer Kontingenz
  • erste Reflexion der Intersubjektivität und historischen Kontextualität von Bewertungen und Haltungen am Beispiel des Arbeitsdiskurses
  • selbstgesteuerte Recherche auf dem Gelände und Zusammenfassung/ Aufbereitung von Ergebnissen
  • Präsentationsfähigkeit
  • Moderation von Abstimmungsprozessen in der Gruppe

Scherbengeschichten

Klassen: 7 - 10

Dauer: 180 Minuten plus Pausen

Teilnehmende: maximal 30

Kosten: 95 Euro + 4 Euro Materialpauschale pro Schüler:in

In diesem Programm setzen sich die Schüler:innen fokussiert mit dem Werk der Glaskünstlerin Karin Hubert auseinander. Karin Hubert nutze für ihre Arbeiten häufig Gebrauchtes und Vorgefundenes – darunter auch Scherben, die sie gravierte und mit märchenhaften Szenen oder persönlichen Textfragmenten versah. Die Teilnehmenden betrachten Werke im Original, kommen darüber ins Gespräch und werden anschließend selbst in der Gestaltung von Scherbenmobiles aktiv.

Lerninhalte & Anknüpfungspunkte Curricula:

  • exemplarische Auseinandersetzung mit einer (glas-)künstlerischen Position
  • Wissen um verschiedene Techniken der Glasveredelung


Kompetenzen:

  • Artikulations- und Diskussionsfähigkeit im Bereich ästhetischer Entscheidungen
  • vergleichendes Sehen im Bereich ästhetischer Entwicklungen und Positionen
  • Umsetzung einer eigenen Gestaltungsidee

Die Hütte brennt!

Klassen: 11 - 13 und BBS

Dauer: 240 Minuten plus Pausen

Teilnehmende: max. 30

Kosten: 125 Euro

Unter den Arbeitenden in Gernheim rumort es. Schuld sind die als unzumutbar empfundenen Arbeitsbedingungen ebenso wie die Forderung nach höheren Löhnen. Nach einem Besuch von Gewerkschaftsfunktionären vor Ort eskaliert die Situation. In einer Betriebsversammlung kommt es zum offenen Schlagabtausch – wird es zum Streik kommen? Die Schüler:innen erarbeiten durch Geländerecherchen und die Arbeit mit Quellenmaterial die Positionen der verschiedenen Parteien und tauschen diese abschließend bei einer Podiumsdiskussion aus.

Lerninhalte & Anknüpfungspunkte Curricula:

  • personelle Strukturen und Hierarchien eines frühindustriellen Industriestandorts und ihre Auswirkungen auf die Menschen vor Ort
  • Abhängigkeit der Lebensverhältnisse (im 19. Jahrhundert) von soziodemografischen Faktoren und Hierarchien (Arbeiterbewegung, Kinderarbeit, Genderaspekte)
  • Strategien und Argumentationslinien von Gewerkschaften und Arbeiterbewegung am Beispiel der Glasindustrie, Streikwesen
  • am Beispiel Gernheims Ursprünge von Versicherungssystemen und Diskussion darum


Kompetenzen:

  • selbstgesteuerte Recherche auf dem Gelände und Zusammenfassung/ Aufbereitung von Ergebnissen
  • Präsentationsfähigkeit (in einem festgelegten Debattenformat)
  • Quellenarbeit und erster Einblick in Methodik der Quellenkritik
  • Moderation von Abstimmungsprozessen in der Gruppe

Das Glas des Jahres

Klassen: 11-13 und BBS

Dauer: 240 Minuten plus Pausen

Teilnehmende: maximal 30

Kosten: 125 Euro

Von welchen Faktoren hängen Entscheidungen in Gestaltungsprozessen ab? Was beeinflusst die Ästhetik eines entstehenden Entwurfes? Am Beispiel eines Trinkglases erarbeiten die Schüler:innen diese Fragen exemplarisch und nähern sich durch die Anfertigung eines Moodboards, Gespräche mit unseren Glasmachern und die Betrachtung zeitgenössischer Glaskunst Schritt für Schritt einer eigenen Gestaltungsidee – nicht ohne auch ökonomische Faktoren in ihre Überlegungen einzubeziehen.

Lerninhalte & Anknüpfungspunkte Curricula:

  • exemplarische Kenntnisse Glastechnik / Glasbearbeitung (Produktionsprozesse verstehen)
  • Übersicht über Einflussfaktoren auf Entwurfsprozesse (ökonomisch, technisch, ästhetisch) und Abläufe im Produktdesign (Kompetenzen im Werkentwurf)
  • exemplarische Kenntnisse Designgeschichte Glas/ aktuelle gestalterische Positionen 


Kompetenzen:

  • Artikulations- und Diskussionsfähigkeit im Bereich ästhetischer Entscheidungen
  • vergleichendes Sehen im Bereich ästhetischer Entwicklungen und Positionen
  • Präsentationsfähigkeit und Moderation von Abstimmungsprozessen in der Gruppe

Information und Buchung

Der Eintritt für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahren ist frei. Gruppen benötigen mindestens 2 Begleitpersonen (Eintritt frei).

Informationen und Buchungen unter Tel. 05707 9311-13 oder über unser Anmeldeformular.

LWL-Mobilitätsfond

Unter dem Motto "Wir bewegen Kinder und Jugendliche" hat der LWL einen Mobilitätsfonds ins Leben gerufen. Er ermöglicht Schulen, Kitas und Kindergärten, die im Verbandsgebiet ansässig sind, die Erstattung der Fahrtkosten zu einem LWL-Museum. Ein Antrag muss im Vorfeld gestellt werden.