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Zeile von niedrigen Fachwerkhäusern.

Arbeiterwohnung

Das Hüttengelände wurde planvoll angelegt. Auch die Glasmacher mit ihren Familien wohnten in dem Fabrikdorf, damit sie schnell in den nahegelegenen beiden Hütten waren. Das war auch nötig, denn sie arbeiteten auf Abruf: Da der Zeitpunkt der Glasschmelze noch nicht errechnet werden konnte, mussten sie jederzeit bereit für den Dienst sein – auch nachts. Die Arbeitszeiten waren nicht festgelegt, sondern an die Leistung gebunden: Das Glas musste komplett verarbeitet sein.

Zimmer ohne Fenster

Die Ausstattung der Gernheimer Arbeiterwohnung zeugt von dieser Arbeitssituation: Jede Wohnung verfügte über ein sogenanntes gefangenes Zimmer ohne Fenster, das den Arbeitern nach einer langen Nachtschicht das Schlafen am Tage erleichtern sollte. Die Wohnungen boten für die damaligen Bewohnenden einige Vorzüge: So konnte dort in der Anfangszeit sogar mietfrei gewohnt werden. Ein Stück Gartenland sowie kleine Stallungen boten die Möglichkeit zur teilweisen Selbstversorgung.  In den noch erhaltenen Vorratsgewölben lagerte man Gemüse.

Die heute in Gernheim erhaltenen Arbeiterhauszeilen zählen zu den ältesten erhaltenen Bauten dieser Art in Westfalen.